Baba Dunja möchte ihren Lebensabend in Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen. Eine kleine Hütte, ein Gemüsegarten, ab und zu mal etwas Strom – mehr braucht und will sie nicht. Sie entscheidet sich für ein kleines Dorf im verseuchten Sperrgebiet bei Tschernobyl, wo sie mit einer Handvoll Gleichgesinnter ein bescheidenes Leben führt.
Als Fremde ins Dorf kommen, steht ihre Zukunft in der Einsamkeit plötzlich auf wackeligen Beinen. Und dann gibt es auch noch eine Leiche…
Als Kind konnte ich mich stundenlang mit dem Hirngespinst beschäftigen, wie es wohl wäre, wenn auf einen Schlag plötzlich alle anderen Menschen weg wären. Wo würde ich Essen herbekommen? Wie würde ich im Winter heizen? Würde es Sinn machen, einfach gleich im Lebensmittelladen zu wohnen, anstatt immer von dort Nahrung zu holen? Und was, wenn ich irgendwann alles im Laden aufgegessen hätte? Müsste ich Autofahren lernen um zu einem anderen Laden zu kommen?
Als Kind hatte ich natürlich noch keinen Überblick über zusammenbrechende Stromversorgung und solche Dinge, die unweigerlich passieren würden, wenn niemand mehr da ist um Kraftwerke zu betreiben oder zum Beispiel Heizöl zu liefern. Aber es hat mich unendlich fasziniert, dass man ja eigenes Gemüse anbauen kann, selber Brot backen, und so weiter.
Als Erwachsene beschäftigte ich mich eine Zeitlang intensiver mit Selbstversorgung aus dem Garten, lernte dabei aber auch, dass ich nicht auf den Strom aus der Steckdose oder den Gaslieferanten verzichten kann.
Diese Geschichte ist für mich also ein klein wenig eintauchen in meine Kindheits-Spinnerei, aber auch ein klein wenig Bestätigung, dass es GANZ alleine doch nicht immer geht, denn Baba Dunja sind ihre Weggefährten doch alle ans Herz gewachsen.
Es ist nur ein kurzer Band, der schnell durchgelesen war, den ich aber sehr genossen habe.
Es ist auch mein Eintrag für die Ukraine in meiner Lesereise durch Europa.
| ISBN: | 978-3462050288 |
| Verlag: | KiWi Taschenbuch |
| Erschienen: | 6. April 2017 |
| Seiten: | 160 Seiten |
| Preis: | 10,00 Euro |