Der Milchkontrolleur

von Thomas B. Morgenstern

Hans-Georg Allmers ist Milchkontrolleur in einem Dorf am Rand zwischen Moor und Elbmarsch. Er führt ein beschauliches Leben, liegt gerne in der Hängematte und züchtet nebenbei Kaninchen. Als Else Weber ermordet wird, gerät das Dorfleben aus den Fugen. Fast jeder Bauer hat des nachts schon mal ihr Häuschen aufgesucht, und so ist vom Bauern auf Abwegen bis hin zu eifersüchtigen Ehefrauen erstmal jeder verdächtig. Hans-Georgs Bruder Walter will sich als Staatsanwalt einen Namen machen, und stürzt sich eifrig in die Ermittlungen. Dabei kommt ihm Hans-Georg gerade recht, der auf allen Höfen ein- und ausgeht und jeden Dorfklatsch mitbekommt.

Das Dorf selbst hat keinen Namen, sondern wird immer nur als „das Dorf“ bezeichnet, womit es irgendwo zwischen den echten Dörfern der Gegend angesiedelt sein dürfte. Es gibt einen Fluss mit einer Fähre, was zur Oste passen würde. Auch Stade wird nur einmal beim Namen genannt, und bleibt sonst nur „die Kreisstadt“. Eigentlich hatte ich mir das Buch extra gekauft, weil es bei Stade spielt, aber von einer Erwähnung einer der Backsteinkirchen und einem Marktplatz abgesehen bleibt auch Stade eigentlich eher anonym. Im Nachhinein hat mir das doch ganz gut gefallen, denn so lenkt kein Lokalkolorit von der Handlung ab, und man bekommt dennoch ein Gefühl für die Gegend.

Ein schöner Dorfkrimi, der mir Spaß gemacht hat.

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