von Rachel Joyce
Dies war meine Wahl für die Literaturschock-Monatsrunde zum Thema „Fortbewegungsmittel“.
Das Buch lag schon eine ganze Weile auf meinem SUB und ich hatte irgendwie gemischte Gefühle. Obwohl mich das Titelbild und der Klappentext irgendwie gereizt haben war ich mir nicht sicher ob ich die Geschichte eines älteren Mannes auf irgendeiner persönlichen Mission interessant finden würde. Ich habe halt bezweifelt ob ich mich in Harold einfühlen könnte.
Die Geschichte hat mich jedoch total überrascht. Es gab keine großen Überraschungen oder dramatische Wendungen, sondern die Geschichte plätschert so dahin und dreht sich um Harolds Wanderung und den Haushalt seiner Frau. Das klingt jetzt total langweilig, aber ich konnte mir nicht helfen, ich musste die nächste Seite umblättern, und noch eine, und noch eine… Ich habe mich dabei überhaupt nicht gelangweilt, und bevor ich mich versah, hatte ich 300 Seiten am Stück gelesen. Hätte ich am nächsten Tag nicht so früh aufstehen müssen, hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch gelesen.
Besonders mochte ich wie schwierig es für Harold und seine Frau ist ihre Gefühle in Worte zu fassen, obwohl sie schon so lange zusammen sind. Das passiert uns im wahren Leben doch auch – man will etwas ausdrücken, sagt dann aber etwas anderes, und plötzlich entgleitet einem die Situation und es kommt nicht so rüber wie man wollte. Das Ende mochte ich auch, ich war wirklich zufrieden damit wie es zum Schluss alles zusammenkommt.
Die Fortsetzung werde ich allerdings nicht lesen, denn obwohl Queenie die ganze Zeit präsent ist, ist sie keine Hauptperson und spielt eigentlich nur eine ganz kleine Rolle. Es ist Harolds Geschichte, nicht Queenies, und sie löst sich wundervoll auf. Ich glaube nicht dass ich dasselbe noch einmal aus ihrer Sicht lesen möchte.
5 Sterne, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.