A Wizard’s Guide To Defensive Baking – T. Kingfisher

Dieser YA Roman sprang mich förmlich an, sobald ich den Titel las. Was, bitteschön, ist ‚defensives Backen‘? Und was hat das mit Zauberei zu tun?

Die 14-jährige Mona ist eine Zauberin. Doch leider beschränkt sich ihre Magie ausschliesslich auf Backwaren, und sonst gar nichts. Sie arbeitet in der Bäckerei ihrer Tante, und das Leben könnte schön sein, wenn da nicht plötzlich eine Leiche in der Backstube läge. Die Ereignisse überschlagen sich, und Mona steckt nicht nur in Schwierigkeiten, sie muss auch noch die Stadt retten!

T. Kingfisher ist ein Pseudonym von Ursula Vernon.

Dieses Buch hat gleich sechs Literaturpreise eingeheimst, was ich erst nach dem Lesen herausgefunden habe. Es wundert mich aber nicht. Die Idee ist nicht nur sehr originell, das Buch ist auch spannend und wirklich gut umgesetzt.

Mona lebt in einer Welt, in der unter den normalen Menschen auch viele Zauberer leben. Doch ein Zauberer ist nicht gleich jeglicher Magie mächtig, sondern die Magie, die sie besitzen äußert sich immer nur in einem einzigen Talent. So kann Mona Backwaren beeinflussen – sie suggeriert dem Brot im Backofen, dass es nicht verbrennen möchte, oder besonders fluffig werden soll, und lässt Lebkuchenmännchen durch die Gegend marschieren. Mehr kann sie nicht. Knackering Molly, eine andere Zauberin, kann tote Pferde durch die Gegend laufen lassen. Mehr nicht.

Was fängt man mit solchen Inselbegabungen an? Ich fand es sehr erfrischend, von einer magischen Teenagerin zu lesen, die eben nicht alle Zaubersprüche lernen kann, und nicht auf irgendeine magische Akademie geht. Und die trotzdem die Heldin in einem rasanten und sehr magischen Abenteuer ist.

Oft bin ich von YA Romanen eher enttäuscht, und habe das Gefühl, vielleicht einfach ‚zu alt‘ für das Genre zu sein. Obendrein nervt es mich, dass YA sehr häufig Liebesgeschichten beinhaltet, die ich völlig überflüssig und unglaubwürdig finde. Beides trifft auf A Wizard’s Guide To Defensive Baking zum Glück nicht zu. Romantik gibt es gar nicht, und obwohl die Hauptprotagonisten Kinder sind, habe ich das Buch regelrecht verschlungen.

Die wichtigste Botschaft, die dieses Buch vermittelt, ist dass es nicht darauf ankommt, groß, stark und mächtig zu sein, sondern mit Einfallsreichtum und ausgefallenen Mitteln das Beste aus den Talenten zu machen, die man hat.

Klare Leseempfehlung auch für Erwachsene.