Sieben Leben

von Andreas Aschberg

Diese Kurzgeschichten aus dem bunten Berufsleben eines notorischen Quereinsteigers haben mich mehrmals herzlich zum Lachen gebracht.

Vor allem seine Chefs erkenne ich in meinem eigenen Lebenslauf wieder – der ein oder andere Abteilungsleiter oder Geschäftsführer die ich kenne hätten für Aschberg’s Figuren durchaus Modell stehen können.

Auch seine Kollegen zeichnet er so schön hin – jeder läuft zum Beispiel früher oder später so einer Versicherungs-Tamara über den Weg.

Am meisten mochte ich, dass er am Anfang seiner Jobs meist keine genaue Ahnung hat was er da eigentlich tut, sich davon aber nicht abhalten lässt es trotzdem einfach durchzuboxen. Von soviel Selbstvertrauen können die meisten Leute nur träumen, aber es zeigt auch auf dass man meistens viel mehr hinbekommen könnte wenn man sich nur nicht ins Bockshorn jagen lässt.

Ein schöner Zeitvertreib, und leider viel zu kurz!

Hendrikje, vorübergehend erschossen

3stars

von Ulrike Purschke

Hendrikje Schmidt ist eine Pechvogelin. Und jetzt sitzt sie auch noch im Gefängnis und erzählt der spröden Psychologin Frau Dr. Palmenberg ihre Geschichte. Denn eigentlich hatte Hendrikje ihr Leben mal ganz gut im Griff. Tagsüber arbeitet sie als Bedienung in einem Café, nachts malt sie Bilder. Doch an Weihnachten schlägt das Schicksal knüppeldick zu.

Rezension:

Dass Hendrikje ihre Geschichte im Gefängnis erzählt, hat sich mir nicht erschlossen bis ich schon weit über die Hälfte gelesen hatte. Es wird zwar am Anfang von einer hübschen Dekoration in einer hässlichen Umgebung gesprochen, aber das habe ich als einen unschönen Neubau abgetan, in dem sich nun mal die Praxis von Dr. Palmenberg befindet. So hatte ich zwar einen Aha-Moment, hätte aber die Geschichte bis zu diesem Punkt mit ganz anderen Augen gelesen wenn ich den Klappentext vorher beachtet hätte.

Hendrikje ist liebenswert, aber so abgrundtief naiv, dass man sie die ganze Zeit schütteln könnte. Doch genau darauf basiert die ganze Geschichte – Hendrikje sieht nur die Fassaden der Menschen um sie herum, und nicht, was sich dahinter verbirgt. So gerät sie an falsche Freunde, und übersieht dabei völlig wer ihr Gutes will. Dies führt unweigerlich zu irrsinnigen Verwicklungen, die flott und komisch erzählt werden.

Das Ende hat mir besonders gut gefallen. Die eine Sache am Ende sieht man kommen, die andere nicht.

Sehr schöne Unterhaltungskomödie.

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