Ich bleibe hier – Catherine Ryan Hyde

Billy Shine war schon lange nicht mehr vor der Tür. Seit mehr als zehn Jahren nicht. Seine Lebensmittel lässt er sich nach Hause liefern, er war schon seit Ewigkeiten bei keinem Arzt mehr, und vor seinen Nachbarn im Mietshaus versteckt er sich.

Bis die neunjährige Tochter der Nachbarin plötzlich direkt neben seiner Veranda auf den Stufen der Eingangstür sitzt und nicht mehr weggeht. Als Billy sich traut, sie zu fragen, was sie da tut, gerät sein ganzes vorsichtig organisiertes Leben durcheinander, denn Grace braucht Hilfe. Von Erwachsenen. Zum Beispiel von Billy.

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Wechselbalg – Clarissa Bühler

Ich habe lange überlegt, und habe mich bei diesem Buch für 5 Sterne entschieden. Schon beim Lesen kletterten die Sterne, die ich vergeben wollte, stetig nach oben, zum Schluss waren es solide 4+. Warum volle 5? Ganz einfach: seit ich dieses Buch beendet habe, habe ich 3 weitere Bücher gelesen, doch meine Gedanken kreisen immer noch um Mo, Joe und Marie. Ihre Geschichten lassen mich nicht los.

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Albert muss nach Hause – Homer Hickam

Die irgendwie wahre Geschichte eines Mannes, seiner Frau und ihres Alligators – so lautet der Untertitel dieser Komödie.

Der Autor beschreibt die Geschichte seiner Eltern und ihrem ungewöhnlichen Haustier: Homer Hickam Senior und seine Frau Elsie haben unterschiedliche Meinungen über Elsies Alligator Albert, den sie zur Hochzeit bekommen hat.

Als Homer verkündet „Der Alligator oder ich!“ muss Elsie sich schweren Herzens von dem Tier trennen. Ihre Bedingung: sie bringen Albert mit dem Auto zurück nach Florida!

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Beside Myself – Ann Morgan

Wer kennt nicht die Geschichte vom doppelten Lottchen, dem Zwillingspaar, das die Plätze tauscht um die getrennten Eltern besser kennenzulernen?

Helen und Ellie sind eineiige Zwillinge, und tauschen für einen Tag die Rollen. Die willensstarke Anführerin Helen mimt eine tollpatschige Ellie, und Ellie schlüpft in Helens Rolle. Doch was als ein Spiel beginnt, wird für Helen schnell zum Albtraum:

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Der wunderbare Massenselbstmord – Arto Paasilinna

Onni Rellonen will sich umbringen. Der Entschluss ist gefasst, er nimmt seinen Revolver und sucht sich ein geeignetes Plätzchen, um sich das Gehirn wegzupusten. Leider kommt ihm Oberst Kemppainen in die Quere, der sich gerade aufhängen will.

Nach der unfreiwilligen gegenseitigen Rettung vor dem Tod verbindet die beiden eine ganz besondere Freundschaft. Noch nie haben sie sich so verstanden gefühlt.

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Der Buchspazierer – Carsten Henn

Die Geschichte handelt von einem pensionierten Buchhändler, der sich als Rentner die Tage damit vertreibt, für die Buchhandlung in der er früher gearbeitet hat, Botengänge zu erledigen. Jeden Tag trägt er zu Fuß Bücher in der Stadt aus, und hat jeden seiner Kunden mit einem literarischen Spitznamen belegt. So gibt es einen Mister Darcy, eine Effi Briest, und auch eine Pippi Langstrumpf, die regelmässig Bücher von ihm bekommen.

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Das begrabene Buch

von D.M. Pulley

Dieses Buch hatte ich mir über Prime Reading bei Amazon ausgeliehen, und zwar schon 2016, deshalb war es höchste Zeit, es endlich mal zu lesen.

Der Klappentext verspricht die Geschichte von Jasper, dessen Mutter 1952 spurlos verschwindet. Er findet ihr Tagebuch, und macht sich daran, das Geheimnis um ihr Verschwinden aufzuklären. So weit, so gut.

Am Anfang des Buches ist Jasper 9 Jahre alt (ich weiss nicht, ob er am Ende älter ist oder nicht). Seine Mutter wird als ziemlich liebevoll dargestellt, und sein Vater spielt lieber mit ihm Baseball, anstatt ihn für irgendwas zu bestrafen. Trotzdem hat Jasper dauernd – und zwar wirklich dauernd – Angst vor Prügel wenn er nicht zu 100% den Erwartungen der Erwachsenen entspricht.

Das zieht sich bis zu dem Punkt an dem ich abgebrochen habe durch die ganze Geschichte. Es ist eigentlich nur „Angst vor Prügel, etwas Alltag, Angst vor Prügel, Dialog mit Tante, Angst vor Prügel, Schule, Angst vor Prügel…“ Er glaubt sogar auf den elektrischen Stuhl zu kommen, als er einem Polizisten nicht gehorcht.

Das hat mich echt extrem genervt, vor allem weil er gar keinen Grund hat vor allem und jedem so eine Angst zu haben. Anfangs mag das ja sein Verhalten noch erklären, aber es gibt irgendwie so gar keinen anderen Aufhänger für Spannung oder Dramatik, ausser „wird Jasper jetzt doch Prügel bekommen?“

Es kam einfach der Punkt, wo mich die Antwort auf diese ewige Frage nicht mehr interessiert hat.

Amazon  Thalia  Buch24

Rechnung offen

von Inger-Maria Mahlke

Dieses Buch habe ich hauptsächlich wegen des tollen Covers gekauft. Es geht laut Klappentext um die Bewohner eines Mietshauses in Neukölln, die alle irgendwie eine Rechnung offen haben: mit anderen Leuten, mit dem Leben, mit sich selbst. Dazu passt das Coverbild ja wirklich einmalig! Obendrein hat Inger-Maria Mahlke bereits eine ganze Reihe von Literaturpreisen eingeheimst.

Leider kann ich nicht verstehen, warum auch dieses Buch einen Preis bekommen hat. Die Handlung ist völlig zusammenhangslos und springt zwischen den Protagonisten hin und her. Selbige werden größtenteils nur mit ‚er‘ oder ’sie‘ identifiziert, so dass man meistens überhaupt nicht nachvollziehen kann, um wen es sich gerade handelt. Bei etwa 8 verschiedenen Protagonisten ist das extrem anstrengend.

Auch Gegenwart und Vergangenheit werden beide im Präsens abgehandelt, manchmal sogar im selben Absatz. Als literarisches Stilmittel vielleicht interessant, für den Leser aber einfach nur verwirrend.

Was mich allerdings am meisten gestört hat, waren die Körperflüssigkeiten. Ich vermute, damit sollte Intimität zu den Figuren erreicht werden, aber ich fand es ziemlich ekelhaft, dauernd von sich sammelndem Schweiß, sickerndem Urin, oder tropfendem Speichel zu lesen. Nähe zu einer Figur geht anders.

Alles in allem ein echter Fehlgriff.

 

Meine Schwester, die Hummelkönigin

von Patrizia Jannini

Erfolgreiche Frau zieht nach dem Tod ihrer Mutter aus der Großstadt in einen kleinen Ort, um sich um ihre ältere geistig behinderte Schwester zu kümmern. Das beschreibt eine Freundin von mir in jeder Hinsicht, also habe ich das Buch gekauft um zu sehen ob es noch mehr Parallelen gibt.

Anfangs kommt es alles ziemlich dicke, und es hat sich alles gegen Ally verschworen, aber spätestens nach der Hälfte des Buches wurde es langweilig. Der Heimatort ist eine wahre Utopie – jeder ist nett, gut, hilfsbereit, schlau, fleissig und freundlich. Jeder. Ohne Ausnahme. Selbst die Zwölfjährige. Und alle Männer wollen natürlich etwas von ihr, sind dabei alle zärtlich, unaufdringlich, warten geduldig ab bis Ally sich für einen von ihnen entscheidet, und können natürlich ohne sie nicht leben.

Ich habe echt darauf gewartet ob jetzt langsam noch irgendein Höhepunkt kommt. Irgendeine dramatische Wendung. Das Haus brennt ab. Aiden ertrinkt mit seinem Kayak. Stan verklagt sie auf Unterhalt. Jemand macht sich öffentlich über Emma lustig. DRAMA EBEN! Aber da kam nichts. Wie auch, wenn alle so unglaublich nett, lieb, hilfsbereit und verständnisvoll sind.

War eher froh als es vorbei war.

Bonus: Emma’s Blaubeer-Pie Rezept ist hinten abgedruckt.

Amazon Thalia Buch24 Buecher.de

Popular Hits of the Showa Era

von Ryu Murakami

Beliebte Schlager der Showa Ära spielen eine große Rolle in diesem Buch. Die Showa Ära entspricht der Regierungszeit des japanischen Kaisers Hirohito, also 1926 bis 1989.

Die Geschichte spielt in Tokio, wo sich sechs junge Männer zu einer losen Clique zusammenfinden und Samstags zusammen Karaoke singen. Eigentlich verbindet sie wenig, ausser der Tatsache dass sie alle irgendwie kein Ziel im Leben haben, noch nie eine Beziehung – oder gar nur eine gefestigte Bezugsperson – hatten, und eigentlich alle Loser sind.

Ebenfalls eine Clique sind sechs Frauen Ende dreissig, sogenannte Oba-sans, die alle Midori heissen (und sich eigentlich nur deshalb ab und zu treffen), belangloses Zeug daherreden und sich gegenseitig nicht wirklich zuhören, und gerne Karaoke singen.

Eines Tages trifft einer der jungen Männer zufällig auf eine der Midoris – und obwohl sie sich gar nicht kennen, liegt kurz darauf einer der beiden tot auf der Straße. Die Polizei hat keine Anhaltspunkte und stellt die Ermittlungen bald ein, doch die verbliebenen fünf Mitglieder der dezimierten Clique haben eine Spur und ermitteln selbst. Und zwar keineswegs um der Polizei zu helfen – sondern um Vergeltung zu üben.

Der Plan gelingt, doch nun sinnt auch die andere Clique auf Rache, und so entwickelt sich zwischen diesen beiden völlig unscheinbaren Gruppen ein tödlicher Bandenkrieg, der weder von der Polizei noch von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Die Zahl der Mitglieder sinkt, und die Waffen werden immer schlagkräftiger, bis es zum Schluß zum großen Showdown kommt.

Der Roman wird als gesellschaftskritische Satire angepriesen, doch auch wenn es definitv eine Satire mit überzeichneten Charakteren und Handlungen ist, erschliesst sich mir nicht was an diesem Buch gesellschaftskritisch ist. „Ärgere keine jungen Männer und keine Oba-san, sonst machen sie dich kalt“ finde ich jetzt nicht „gesellschaftskritisch“.

Habe mich trotzdem amüsiert.