Confessions of a Bookseller – Shaun Bythell

Die Fortsetzung vom Tagebuch eines Buchhändlers führt den Leser wieder in Shauns Buchladen in Wigtown, Schottland.

Dieses Jahr bekommt er eine Assistentin aus Italien, die für viele lustige Tagebucheinträge sorgt. Und auch sonst ist im Buchladen (fast) immer etwas los. Die Kunden, die Shaun erwähnenswert findet, sind wie immer seltsam.

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Die Pfanne brät nicht – Alice Diestel

In Kapitel 3 ging es immer noch nicht los mit den lustigen Kundenbegegnungen, sondern es wurde immer noch über tägliche Routine und den Druck vom Arbeitgeber auf die Mitarbeiter schwadroniert.

Von den bis dahin gefühlt vier eingefügten Vierzeilern über Kunden stand mindestens einer schon vor 30 Jahren in meinem Witzebuch. Mag sein, dass der Wortwechsel wirklich passiert ist, aber selbst dann war er schon so ausgelutscht, dass ich ihn in einem Buch gar nicht mehr erwähnt hätte.

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Der wunderbare Massenselbstmord – Arto Paasilinna

Onni Rellonen will sich umbringen. Der Entschluss ist gefasst, er nimmt seinen Revolver und sucht sich ein geeignetes Plätzchen, um sich das Gehirn wegzupusten. Leider kommt ihm Oberst Kemppainen in die Quere, der sich gerade aufhängen will.

Nach der unfreiwilligen gegenseitigen Rettung vor dem Tod verbindet die beiden eine ganz besondere Freundschaft. Noch nie haben sie sich so verstanden gefühlt.

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Hopp! Hopp! Es geht weiter – Oliver Tappe

Oliver Tappe lebt im Westen der USA und arbeitet als Reiseleiter. Wenn andere Urlaub machen, kümmert er sich um die Koffer, das Programm, das Hotel, die Verpflegung, und darum, das keines seiner Schäfchen unterwegs verloren geht. Klingt kompliziert – ist es auch.

In diesem Buch voller Episoden aus seinem Berufsleben begegnen wir deutschen Touristen jeglicher Art. Von der rüstigen Oma, die allen davonmarschiert, bis hin zur Liebestollen Dame, die sich plötzlich in seinem Bett räkelt.

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Du mich auch: Ein Rache-Roman

von Ellen Berg

Für mich eher selten: ein Hörbuch!

Ich wollte schon lange mal etwas von Ellen Berg lesen (oder hören), weil die immer so witzige Titel hat, und die Klappentexte auch so lustig sind. Ausserdem haut die Romane raus wie andere Leute ihre Hemden wechseln.

Es geht um drei Freundinnen, die sich nach 25 Jahren auf einem Klassentreffen wiederbegegnen, und sich zuerst gegenseitig versuchen zu beeindrucken. Eine ist erfolgreiche Geschäftsfrau, die zweite ist Politikerin, und die dritte hat einen reichen Mann und perfekte Kinder. Nach ein paar Flaschen Schampus geben sie aber dann doch zu: keine von ihnen ist glücklich, und Schuld daran sind ihre Männer, von denen sie betrogen, ausgenutzt oder ignoriert werden. Es dauert nicht lange, und sie beschliessen Rache zu üben, und es ihren Männern so richtig heimzuzahlen.

Ich habe mich köstlich amüsiert, und der einzige Grund warum es „nur“ 4 Sterne bekommen hat ist, dass ich doch lieber selber lese als Hörbücher zu hören. Sonst hätte es 5 Sterne bekommen.

Einen Scheiß muss ich

von Tommy Jaud

Genre: Humor

ISBN: 978-3596032280

Als ich den Titel sah, habe ich sofort zugegriffen. Das passte zu mir, denn das ist haargenau meine Reaktion, wenn mein (jetzt Ex-)Freund zu mir sagt: „Du musst die Socken bügeln“ oder ähnlichen Blödsinn. Einen Scheiß muss ich.

Das Buch ist eine Parodie auf die vielen Selbsthilfebücher, die vor allem in Amerika reißenden Absatz finden. Jaud hat dabei auch kein Thema ausgelassen – von Eheproblemen, über Karrierewahn und regelmäßigem Sport, bis hin zu gesunder Ernährung spricht er alles an, was wir eigentlich „müssten“. Oder auch nicht.

Dabei dreht er alles um, und führt lauter Argumente an, warum wir nicht jeden Trend mitmachen müssen, sondern eben auch mal sagen sollten: „Einen Scheiß muss ich.“

Die Ausführungen zu den verschiedenen Themen sind lustig, aber die Kapitel wiederholen sich sehr stark vom Stil und Aufbau her. Die letzten Kapitel habe ich deshalb nur noch quergelesen, um mir die witzigen Stellen herauszupicken.

 

Twenty Reasons not to Garden

von Luke Ruggenberg

Wer ist ein Gärtner? Braucht man dazu einen weitläufigen Park? Einen großen Garten? Ein Gemüsebeet? Oder reicht auch eine Tomate auf dem Balkon? Laut Luke Ruggenberg sind wir alle Gärtner, sobald wir das Schnittlauchtöpfchen aus dem Supermarkt auf die Fensterbank stellen. Er hat auch das Prinzip eines Transporters erkannt und erklärt uns genau, welche Fahrzeuge für einen Gärtner als Laster in Frage kommen.

Mit unheimlich viel Humor nimmt Luke Ruggenberg uns mit auf eine Exkursion in die Welt der Hobby- und Berufsgärtner und führt im Stil einer Erzählung, die sich direkt an den Leser wendet, durch verschiedene Kapitel, vom Transporter bis hin zur Versorgung von typischen Verletzungen.

Ich habe bei fast jedem Kapitel gedacht: „Das stimmt, das ist soooo wahr!“ und musste mehrmals laut lachen. Der Autor beobachtet sich selbst und seine Mitgärtner genau, und führt (mir zumindest) vor Augen, was alle Gärtner irgendwie gemeinsam haben.

Es wären 5 Sterne geworden, den Abzug gab es für das schlechte eBook-Design. Man sollte wirklich nicht jedesmal, wenn man eine Schreibpause einlegt, die Schriftart wechseln. Wer darüber hinwegsehen kann, wird sich köstlich amüsieren.

Post von Karlheinz

von Hasnain Kazim

Hasnain Kazim kommt aus Hollern-Twielenfleth. Ich aus Grünendeich. Die beiden Dörfer gehören zur selben Gemeinde und liegen 3 Kilometer auseinander. In der Schule wurde er Hansi genannt – ein Spitzname, den ihm soweit ich weiss deutsche Freunde seiner Eltern verpasst hatten, weil Hasnain so schlecht über die Lippen ging. Schon damals hat er sich engagiert, ich kann mich an eine Rede erinnern die er in der Aula vor der gesamten Schule hielt, auch damals ging es schon um Ausländerfeindlichkeit.

Mittlerweile ist Hansi – Verzeihung, Hasnain – Auslandskorrespondent für den Spiegel, war in Pakistan und in der Türkei tätig und musste aufgrund seiner Erdogan-kritischen Berichterstattung aus Sicherheitsgründen nach Wien umsiedeln. Von dort schreibt er gegen den Rassismus, gegen Islamismus, gegen Menschenfeindlichkeit.

Nebenbei schreibt er auch noch Bücher, die zumindest in seiner niedersächsischen Heimat weggehen wie warme Semmeln. („Plötzlich Pakistan“, „Krisenstaat Türkei“)

Post von Karlheinz ist eine Sammlung von Hasspost, die Hasnain täglich sowohl von Deutschen als auch von Ausländern erhält, und seine Antworten darauf. Einiges postet er auf seinem Facebook-Account, doch er bekommt weit mehr dieser Briefe, als er dort öffentlich macht. Wer ihm ohne jegliches Niveau schreibt, bekommt manchmal auch Antworten in gleicher Manier: auf „Fick Dich, Kazim!“ antwortet er auch schonmal mit „Fick Dich selber.“

Doch das ist selten. Oft schreibt er herrliche Antworten mit viel Witz und Humor, und schafft es ab und zu sogar seine Widersacher zum Nachdenken, und manchmal auch zu einer Entschuldigung zu bringen. Trotz der Lacher, die mir die Lektüre bereitet hat, macht es mir auch Sorgen, dass Mitmenschen mit ausländischen Wurzeln solche Angriffe ertragen müssen, und ich war entsetzt was sich manche Absender verbal herausnehmen. Hasnain stellt sie mit diesem Buch alle an den Pranger.

Es ist nicht nur ein lustiges, sondern auch ein wichtiges Buch.