Der Seebrückenteufel (Molly Bleck #5) – Ulrike Busch

Vor dreizehn Jahren wurde Paulus Olsen für 3 Morde verurteilt. Er hatte den Toten eine Teufelsmaske aufgesetzt, und wurde als Seebrückenteufel bekannt. Jetzt ist er unheilbar krank, und wird zum sterben aus dem Gefängnis entlassen.

Kaum ist er draussen, wird an der Seebrücke eine Tote gefunden, und sie trägt eine Teufelsmaske…

Hat Paulus kurz vor dem Ende seines Lebens noch einmal zugeschlagen? Oder will ihm jemand den Mord in die Schuhe schieben?

Dies ist der 5. Band aus der Ostseekrimi-Reihe um Hauptkomissarin Molly Bleck, die sich im ersten Band von Hamburg nach Timmendorfer Strand versetzen liess. Die Krimis spielen dort und in Travemünde. Wer harte Thriller mag, ist hier allerdings falsch. Die Leichen sind zwar manchmal blutig, aber immer so beschrieben, dass auch jemand mit einem schwächeren Nervenkostüm miträtseln kann. Die Fälle sind verzwickt, aber immer nachvollziehbar. Die Täter haben immer ein Motiv, das am Ende irgendwie menschlich ist. Hier gibt es keine geisteskranken Serienkiller, sondern Menschen, die von Gefühlen und Umständen zu ihren Taten getrieben werden.

Beim Seebrückenteufel gibt es von Anfang an gleich mehrere Verdächtige, denn auch wenn Paulus nicht vom Verdacht ausgeschlossen werden kann, glaubt Molly nicht so recht daran, dass er es war. Ich konnte mich bis zum Schluss nicht entscheiden, wer der Täter sein könnte, und hatte zwei Favoriten, die beide wirklich gute Motive und Gelegenheiten hatten.

Auch Mollys Privatleben entwickelt sich weiter, und ich würde Lesern raten, mit dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Auch wenn die Kriminalfälle jeweils in sich abgeschlossen sind, hatte ich das Gefühl, das ein Leser, der die vorigen Bände nicht kennt, möglicherweise nicht ganz nachvollziehen kann, was mit Molly und Ole los ist. Wenn man die Vorgeschichte kennt, sieht man ihre Beziehung in einem viel intensiveren Licht, finde ich.

Hier gibt es eine Übersicht, in welcher Reihenfolge man die Bücher von Ulrike Busch am besten liest.